Wie finden wir das richtige Boot?
Die Entscheidung war also gefallen. Nun fehlte nur noch das richtige Boot. Wir hatten unzählige Stunden vor dem PC verbracht, um die diversen Angebote zu vergleichen. Das ist wirklich schwere Arbeit und hat uns nicht selten fast zur Verzweiflung getrieben. Unser Budget war dabei natürlich das Maß der Dinge und nun galt es für uns herauszufinden, was wir damit anfangen sollten.
Also, Kinder wieder bei Oma und Tante geparkt und ab nach Kroatien …..
Groß und alt oder klein und jünger?
Ein kleines, altes Boot zu einem sagenhaften Preis…
Das war die Frage, die uns am meisten beschäftigte, als wir am ersten Advent-Wochenende in Split, Kroatien gelandet sind. Wir hatten uns mal wieder drei Boote herausgesucht, die wir genauer unter die Lupe nehmen wollten. Eine Lagoon 410, 440 und 400. Die Lagoon 410 war von 2005 und sehr günstig. Der Preis war für uns natürlich sehr interessant, da wir dann noch genügend Geld für ein größeres Refit hätten. Uns war aber sofort klar, dass dies doch keine Option für uns war, denn die 410 war recht klein und roch nach Campingwagen aus Björns Kinderzeit. Wir hätten zwar genügend Geld für ein tolles Refit (in Eigenleistung) aber der Zeitaufwand war uns dann doch zu hoch.
… oder unser Traumboot mit Schäden …
Also ab zum nächsten Boot, eine Lagoon 440 von 2008. Leider hatten wir hier jedoch Pech, denn zum ausgemachten Besichtigungstermin war niemand da und nach diversen Anrufen (auch bösen) wurde uns gesagt, dass das Boot am Vortag ganz kurzfristig verkauft wurde. Wir waren echt sauer … und haben das entsprechend kundgetan. Dann wurde uns eine andere 440 zur Besichtigung angeboten, jedoch ca. 1,5 Stunden von Split entfernt. Trotzdem wollten wir uns das nicht entgehen lassen, denn es handelte sich genau um das Boot, das wir im August nicht mehr ansehen konnten weil wir zu spät gekommen sind. Der Makler warnte uns aber vor, dass das Boot in einem schlechten Zustand wäre. Als wir dort ankamen waren wir dennoch total begeistert. Es war schön sauber und ordentlich, auch die Abnutzungsspuren waren im Vergleich mit anderen Booten gering. Das Problem war jedoch, dass ein Chartergast eine ziemlich große Schramme in eine Seite gefahren hatte und der Baum bei einem Wendemanöver so stark beschädigt wurde, dass er getauscht werden musste. Nachdem dies repariert wäre, würde der Verkaufspreis aber erhöht werden. Das passte uns natürlich gar nicht, wir wollten aber darüber nachdenken.
… oder doch lieber den Kompromiss klein, dafür jung?
Zurück in Split haben wir uns noch eine Lagoon 400 von 2011 angesehen, die an Land lag. Leider war auch hier, trotz Terminvereinbarung niemand vor Ort. Per Telefon wurde uns aber mitgeteilt, dass das Boot offen wäre und wir uns ruhig umschauen könnten. Es war schon sehr merkwürdig einfach so auf ein fremdes Boot zu steigen, aber wir hatten ja die Erlaubnis.
Die Besichtigung fiel mal wieder sehr dürftig aus, da das Boot gerade für den Winter eingemottet wurde und offensichtlich noch daran gearbeitet wurde. Es lag alles mögliche im Salon herum, die Bodenbretter in den Rümpfen und diverse Wandteile waren offen. Von Besichtigen konnte daher keine Rede sein. Aber es genügte um uns einen kleinen Überblick zu verschaffen und festzustellen, dass auch die 400 für uns zu klein war.
Fazit
Wir sind genauso schlau wieder nach Hause gefahren wie wir dort angekommen sind. Dieser Trip war eine reine Geldverschwendung und wir waren ganz schön genervt. Es hatte den Eindruck, als ob die Makler dort überhaupt keine Boote verkaufen wollten oder es nicht nötig hatten.
Anscheinend hat unsere Hartnäckigkeit doch etwas gebracht, denn kurz nachdem wir wieder zu Hause waren bekamen wir die Nachricht, dass der Verkäufer der Lagoon 420, die wir im August angesehen hatten, den Preis so weit gesenkt hat, dass es wieder in unser Budget passte … vielleicht war es Schicksal…